Schrift

In Bezug auf ein barrierefreies bzw. barrierearmes Webdesign ist es vor allem für ältere und leicht sehbehinderte Nutzer wichtig, Schriftgrößen bedürfnisorientiert einstellen zu können. Schriftgrößen können in absoluten und in relativen Werten angegeben werden.
Stand 24.10.2012

Inhaltsübersicht:

  1. Relative Größenangaben
  2. Das Vererbungsprinzip
  3. Texthervorhebungen
  4. Kommentare

Relative Größenangaben

Schriftgrößen können in absoluten und in relativen Werten angegeben werden. Obwohl die meisten Browser auch Schriften skalieren, für die absolute Größen vorgegeben sind, ist die Angabe von variablen, also relativen Schriftgrößen empfehlenswert, da der Internet Explorer als der meistgenutzte Browser das Skalieren von absoluten Größen nicht ermöglicht (zumindest bis Version 6 nicht).

Relative Größenangaben sind in den Maßeinheiten "em" (bezogen auf die Schriftgröße des Elementes, 1.2em entspricht 120% des Elternelementes) und "%" (Prozent) möglich. Die Entscheidung, Größenangaben in em oder % zu hinterlegen, ist Geschmackssache.

Empfehlenswert ist jedoch, die Schriftgröße für den Dokumentenkörper, den <body>-Bereich eines Dokumentes in 100.01% festzulegen. Ältere Browser-Versionen von Opera und Safari haben mit Angaben wie 100% und 101% Schwierigkeiten, die Angabe von 1em führt im Microsoft Internet Explorer bei Skalierungen zu unverhältnismäßig kleiner (siehe nachfolgendes Bild, rechte Spalte) bzw. großer Schrift.

Schriftgrößen im Internet Explorer

Bildbeschreibung "Schriftgrößen im Internet Explorer": Bei Angabe der Seitenschriftgröße wird bei Kleiner-Skalierung die Schrift im Internet Explorer kaum mehr erkennbar.

Beispiel CSS-Datei - Schriftgrößen (Ausschnitt):

Die Angaben entsprechen dem vorangegangenen Bildschirmfoto (von links nach rechts).
body.eins { font-size: 100.01%; }
body.zwei { font-size: 100%; }
body.drei { font-size: 101%; }
body.vier { font-size: 1em; }

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Das Vererbungsprinzip

Um den Stil der Schrift beeinflussen zu können und das veraltete <font>-Element zu eliminieren, wird das CSS-Attribut font verwendet. Über dieses können Angaben zu Schriftart, Schriftgröße und Schriftgewicht eingebunden werden.

Beispiel CSS-Datei - Vererbungsprinzip (Ausschnitt):

ul { font: arial 0.9em normal; }

Wenn skalierbare Schriften verwendet werden, ist besonderes Augenmerk auf das CSS-Vererbungsprinzip zu richten.

Vererbungsprinzip

Bildbeschreibung "Vererbungsprinzip": Werden zwei Listen ineinander verschachtelt, so erbt die innere Liste die Eigenschaften der äußeren Liste. Das führt bei unterschiedlichen Angaben von Schriftgrößen schnell zu sehr kleinen Schriften.

Hat ein XHTML-Element eine skalierbare Schriftgröße zugewiesen bekommen, gilt diese auch für alle darin enthaltenen Elemente.

Beispiel XHTML-Datei - Vererbungsprinzip (Ausschnitt):

<ul>
<li>Punkt 1 (entspricht 0.9em)
  <ul>
  <li>Punkt 1.1 (entspricht 0.9em x 0.9em = 0.81em)</li>
  </ul></li>
<li>Punkt 2 (entspricht 0.9em)</li>
</ul>

Die innere Liste erbt in diesem Fall die Schriftgröße der äußeren Liste und wird zusätzlich noch auf 0.9em verkleinert, was letztendlich zu einer realen Schriftgröße von 0.81em führt.

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Texthervorhebungen

Wie bereits gezeigt, sind in längeren Fließtexten besonders die Schlüsselwörter hervorzuheben. Dazu stehen verschiedene Elemente zur Verfügung (siehe nachfolgendes Beispiel). Das <strong>-Element stellt Text fett dar, für tiefergestellte Schrift wird das <sub>-Element verwendet und höhergestellte Schrift wird durch das <sup>-Element ausgezeichnet. Durch CSS können diese dann zusätzlich für das gewünschte Aussehen formatiert werden.

Beispiel XHTML-Datei - Texthervorhebungen (Ausschnitt):

<p>Gleich folgen verschieden formatierte Texte:<br />
<strong>Fetter Text</strong>, <sub>tiefergestellter Text</sub> und <sup>höhergestellter Text</sup></p>

Mit HTML5 werden altbekannte Elemente wieder eingeführt: <b> für bedeutungstragende Worte wie Firmennamen und Stichwörter (ehemals Fettschrift) und <i>, ebenfalls "bedeutungstragend" (ehemals ausschließlich Kursivschrift), z.B. für Fachausdrücke, Phrasen oder Eigennamen. <em> wird teilwiese auch als Kursivschrift interpretiert, die Auszeichnung von Text mit diesem Element meint jedoch, dass genau dort die ausgesprochene Betonung liegt!

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Kommentare

Wie in jeder Programmier- oder Script-Sprache gibt es die Möglichkeit, zur Erklärung des Quelltextes und zur Verdeutlichung der Struktur Kommentare im Dokument zu positionieren. Diese Notizen sind nur im Quelltext sichtbar, nicht in der Browseransicht. Sie werden auch von Suchmaschinen nicht verwertet.

Beispiel XHTML-Datei - Kommentare (Ausschnitt):

<!-- Ich bin ein Kommentar -->

Kommentare können nicht ineinander verschachtelt werden. Verschachtelungen sowie die Verwendung von bspw. zwei Bindestrichen innerhalb des Kommentartextes erzeugen fehlerhaften Quelltext.

Weiterführende Literatur:

Erlhofer, Sebastian:
Buchdeckel Suchmaschinen-Optimierung
Suchmaschinen-Optimierung, Seite 223-224 sowie Seite 233,
Galileo Computing, Bonn, 1. Auflage 2005 (Galileo Press),
ISBN 3898426203
Hellbusch, Jan Eric und Bühler, Christian (Herausgeber):
Buchdeckel Barrierefreies Webdesign
Barrierefreies Webdesign, Seite 149,
dpunkt-Verlag, Heidelberg, 1. Auflage 2005,
ISBN 3898642607
Münz, Stefan
Buchdeckel Professionelle Websites
Professionelle Websites. Programmierung, Design und Administration von Webseiten, Seite 72-73,
Addison-Wesley Verlag, München, 2. überarbeitete Auflage 2006 (IX-Buchtipp),
ISBN 3827323703

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